Kleiner Hormongrundkurs
- Maria Rammel
- 19. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Aug.

Unser Körper produziert rund 50 verschiedene Hormone, die ständig neue Verbindungen eingehen und zahlreiche Funktionen steuern. Kein Wunder also, dass durch diese komplexe Wechselwirkung leicht ein hormonelles Ungleichgewicht entstehen kann.
Besonders einige Hormone haben direkten Einfluss auf Energielevel und Stimmung – diese möchten wir uns heute genauer anschauen.
Welche Hormone gibt es und wie wirken sie?
1. Progesteron – das Beruhigungshormon
Progesteron, auch als Gelbkörperhormon bekannt, wird in der zweiten Zyklushälfte produziert und bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
🧘 Warum wird es als „Beruhigungshormon“ bezeichnet?
Wird Progesteron richtig verstoffwechselt, hat es eine entspannende und ausgleichende Wirkung auf den Körper. Kommt es jedoch zu einem Mangel, kann dies zu Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen oder depressiven Verstimmungen führen.
📌 Mehr dazu findest du in unserem Blogartikel über alternative Verhütungsmethoden.
2. Östrogen – das weibliche Sexualhormon
Östrogen wird hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet und hat viele wichtige Funktionen im Körper. Besonders in der Follikelphase (erste Zyklushälfte) steigt der Östrogenspiegel an, was oft mit einer guten Laune, geistiger Klarheit und Motivation einhergeht.
Fehlt es an Östrogen, kann das zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Antriebslosigkeit führen.
3. Testosteron – mehr als nur ein männliches Hormon
Obwohl Testosteron als männliches Hormon bekannt ist, spielt es auch bei Frauen eine wichtige Rolle. Es wird in den Eierstöcken gebildet und beeinflusst:
💪 Muskelaufbau & Stoffwechsel
🔥 Körperfettverteilung
❤️ Libido & allgemeine Lebensfreude
Ein Testosteronmangel bleibt oft unbemerkt, da Frauen dieses Hormon selten in Betracht ziehen – dabei kann ein niedriger Spiegel zu Energielosigkeit und reduzierter Muskelkraft führen.
4. Oxytocin – das Kuschelhormon
Oxytocin wird im Hypothalamus gebildet und bei sozialer Nähe, Berührung oder während des Stillens ausgeschüttet. Es stärkt das Vertrauen, die Bindung und das Wohlbefinden.
💡 Ein niedriger Oxytocinspiegel kann sich durch Unsicherheiten in Beziehungen und ein geringeres Empathiegefühl bemerkbar machen. Studien zeigen, dass es eine wichtige Rolle in zwischenmenschlichen Verbindungen spielt – sowohl in romantischen Beziehungen als auch in der Mutter-Kind-Bindung.

Wo werden unsere wichtigsten Hormone produziert?
Neben den Eierstöcken gibt es weitere Organe, die für die Hormonproduktion essenziell sind:
🧠 Gehirn – Steuerzentrale der Hormone
Die Hypophyse, eine kleine Drüse im Gehirn, produziert unter anderem:
🔹 Oxytocin – für Bindung & Vertrauen
🔹 Wachstumshormone (STH) – für Zellregeneration & Gewebewachstum
🔹 Luteinisierendes Hormon (LH) – reguliert den Menstruationszyklus
🩸 Bauchspeicheldrüse – unser Blutzucker-Manager
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert das lebenswichtige Hormon:
🔹 Insulin – reguliert den Blutzuckerspiegel und sorgt für die Energieverwertung im Körper.
🦋 Schilddrüse – der Motor für den Stoffwechsel
Die Schilddrüse beeinflusst den gesamten Energiehaushalt durch:
🔹 T3 (Trijodthyronin) & T4 (Thyroxin) – steuern den Stoffwechsel und beeinflussen Körpergewicht & Energielevel.
🔹 Calcitonin – reguliert den Calciumhaushalt und stärkt die Knochengesundheit.
⚡ Nebennieren – Stresshormone & Glücksgefühle
Die Nebennieren bestehen aus zwei Bereichen, die wichtige Hormone produzieren:
🔹 Adrenalin & Noradrenalin – für schnelle Reaktionen & Wachsamkeit.
🔹 Cortisol – steuert die Stressreaktion und beeinflusst den Blutzucker.
🔹 Dopamin – bekannt als „Glückshormon“, fördert Motivation und Freude.
💡 Darm – das zweite Gehirn
Im Darm wird ein großer Anteil eines wichtigen Hormons gebildet:
🔹 Serotonin – spielt eine zentrale Rolle für die Stimmung, den Schlaf und das allgemeine Wohlbefinden.
Da rund 90 % des Serotonins im Darm produziert werden, zeigt sich, wie eng Darmgesundheit und psychisches Wohlbefinden zusammenhängen.
Fazit: Hormone steuern unser Wohlbefinden
Unsere Hormone sind an nahezu allen Prozessen im Körper beteiligt – von der Stimmung über den Stoffwechsel bis hin zur Fruchtbarkeit.
Ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist entscheidend für unsere körperliche und emotionale Gesundheit. Wenn du mehr über hormonelle Balance erfahren möchtest, lohnt es sich, die eigenen Hormonwerte regelmäßig zu beobachten und durch eine gesunde Lebensweise zu unterstützen.
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Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag. Die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen wie der Bipolaren Störung ist ein so wichtiger Prozess. Ihre Ausführungen haben die Zyklen von Manie und Depression sehr verständlich gemacht. Ein Selbsttest auf bipolare Symptome, der auf klinischen Fragebögen wie dem MDQ (Mood Disorder Questionnaire) basiert, kann eine erste, fundierte Orientierung bieten, ob die eigenen Erfahrungen in diese Richtung deuten könnten.